Kapitel 22, vers 10 - Kapitel 28, vers 26
10
Jch sprach aber, Herr, was soll ich thun? Der herr aber sprach zu myr, stand auff vnd gang ynn Damascon, da wirt man dyr sagen von allem das dyr zu thun verordent ist,
11
Als ich aber fur klarheit dises liechts nichts sahe, wart ich bey der hand geleytet von den die mit myr waren, vnd kam gen Damascon.
12
Es war aber eyn andechtiger man, Ananias, nach dem gesetz, der eyn gutt gerucht hat bey allen Juden, die da selbs woneten,
13
der kam zu myr, vnd tratt bey mich, vnnd sprach zu myr, Saul lieber bruder, sihe auff, vnd ich sahe yhn an zu der selbigen stund,
14
Er aber sprach, Got vnser veter, hat dich verordnet, das du seynen willen erkennen soltist, vnd sehen das rechte, vnd horen die stymm aus seynem mund,
15
denn du wirst seyn zeuge zu allen menschen seyn, der ding, die du gesehen vnd gehoret hast,
16
vnd nu was verzeuchstu? stand auff vnnd las dich teuffen vnnd abwasschen deyne sund, vnnd ruffe an den namen des herrn.
17
Es geschach aber, da ich wider gen Jerusalem kam, vnd bettet ym tempel, das ich entzucket wart, vnd sahe yhn,
18
Da sprach er zu myr, eyle, vnd mach dich behend von Jerusalem hynaus, denn sie werden nicht auffnemen deyn zeugnis von myr,
19
vnd ich sprach, Herr, sie wissen selbs, das ich gefangen legt vnd streych die an dich glewbten, ynn den schulen hyn vnd wider,
20
vnd da das blut Stephani deynes zeugen vergossen wart, stund ich auch da neben, vnd hatte wollgefallen an seynem todt, vnd verwaret die kleyder, dere, die yhn todten,
21
vnd er sprach zu myr, gang hyn, denn ich will dich ferne vnter die heyden senden.
22
Sie horeten aber yhm zu, bis auff dis wort, vnnd huben yhre stym auff, vnnd sprachen, hyn weg mit solchem von der erden, denn es ist nicht billich, das er leben sol,
23
Da sie aber schrien vnd yhr kleyder abworffen vnd den stawb ynn die lufft worffen,
24
hies yhn der hewbtman ynn das heerlager furen, vnnd sagt, das man yhn steuppen vnd ersuchen sollt, das er erkennete, vmb wilcher vrsach willen, sie also vbir yhn rieffen,
25
Als er yhn mit rymen anbandt, sprach Paulus zu dem vnterhewptman, der da bey stund, ists auch recht, eynen Romischen menschen vnnd vnuerdampten geysselln?
26
Da das der vnterhewbtman horet, gieng er zu dem vberheubtman, vnd verkundiget yhm vnd sprach, was wiltu machen? diser mensch ist Romisch.
27
Da kam zu yhm der vbirsthewbtman vnd sprach zu yhm, sage myr bistu Romisch? Er aber sprach,
28
iah, vnnd der vbirsthewbtman antwort, Jch hab dis burger recht mit grosser summa zuwegen bracht, Paulus aber sprach, Jch aber byn auch Romisch geporn,
29
Da tratten also bald von yhm ab, die yhn ersuchen sollten, vnd der vbirsthewbtman furcht sich, da er vernam, das er Romisch war, vnd er yhn gepunden hatte
30
Des andern tages, wolt er gewis erkunden, warumb er verklaget wurd von den Juden, vnd loset yhn von den banden, vnd hies die hohen priester vnd yhren gantzen rad komen, vnd furet Paulum erfur, vnd stellet yhn vnter sie.
Kapitel 23
1
Paulus aber sahe den rad an, vnd sprach, yhr menner, lieben bruder, Jch habe mit allem guttem gewissen gewandelt fur Gott bis auff disen tag,
2
Der hohe priester aber, Ananias, befalh denen die vmb yhn stunden, das sie yhn auffs maul schlugen,
3
Da sprach Paulus zu yhm, Gott wirt dich schlagen, du getunchte wand, sitzistu vnd richtist mich nach dem gesetze, vnd lest mich schlagen widder das gesetz?
4
Die aber vmbherstunden, sprachen, schyltestu den hohen priester Gottis?
5
vnd Paulus sprach, lieben bruder, ich wustes nicht, das er der hohe priester ist, denn es stehet geschrieben, dem vbirsten deynes volcks soltu nicht fluchen.
6
Als aber Paulus wuste, das eyn teyl Saduceer war, vnd das ander teyl Phariseer, schrey er ym Rad, yhr menner lieben bruder, ich byn eyn Phariseer, vnd eyn son der phariseer, ich werde gericht, vmb der hoffnung vnd aufferstehung willen der todten,
7
Da er aber das saget, ward eyn auffruhr vnter den Phariseern vnd Saduceern, vnd die menge zurspalltet sich,
8
denn die Saduceer sagen es sey keyn aufferstehung, noch Engel, noch geyst, Die Phariseer aber bekennens beydes,
9
Es wart aber eyn gros geschrey, vnd die schrifftgelerten der Phariseer teyl stunden auff, stritten vnd sprachen, wyr finden nichts arges an disem menschen, hat aber eyn geyst odder eyn Engel mit yhm gered, so wollen wyr nicht mit Gott streytten.
10
Da aber der auffruhr gros wart, war dem vbirsten hewbtman leyde, das Paulus von yhn zu rissen wurd, vnd hies das kriegs volck hynab gehen vnd yhn von yhn reyssen, vnd ynn das heerlager furen,
11
Des andern tags aber ynn der nacht, stund der herr bey yhm, vnnd sprach, sey getrost, Paule, denn wie du von myr zu Jerusalem zeuget hast, also mustu auch zu Rom zeugen.
12
Da es aber tag wart, schlugen sich etliche Juden zu samen, vnd verbanneten sich, widder zu essen noch zu trincken, bis das sie Paulon todt hetten,
13
Er waren aber mehr denn viertzig, die solchen bund machten,
14
die tratten zu den hohen priestern vnd Eltisten, vnd sprachen, wyr haben vns hart verbannet nichts antzubeyssen, bis wyr Paulon todtet haben,
15
so thut nu kund dem vbernhewbtman, vnd dem Rad, das er yhn morgens zu euch fure, als wollt yhr yhn bas verhoren, wyr aber sind bereyt yhn zutodten, ehe denn er zu euch nahet.
16
Da aber Paulus schwesterson den anschlag horet, kam er dar, vnd gieng ynn das heerlager, vnd verkundigets Paulo,
17
Paulus aber rieff zu sich eynen von den vnterhewbtleutten, vnd sprach, disen Jungling fure hyn zu dem vberhewbtman, denn er hatt yhm etwas zu sagen,
18
der nam yhn an vnd furet yhn zum vberhawbtman vnd sprach, der gepunden Paulus rieff myr zu sich, vnd bat mich, dißen iungling zu dyr zu furen, der dyr etwas zu sagen habe.
19
Da nam yhn der vberhewbtman bey der hand vnnd weych an eyn sondern ortt, vnd fraget yhn, was ists, das du myr zu sagen hast?
20
Er aber sprach, Die Juden sind eyns worden, dich zu bitten, das du morgen Paulum fur den Rad bringen lassest, als wollten sie yhn bas verhoren,
21
Du aber traw yhn nicht, denn es hallten auff yhn mehr denn viertzig menner vnter yhn, die haben sich verbannet, widder zuessen noch zutrincken, bis sie Paulon todten, vnd sind itzt bereyt vnd wartten auff deyn verheyssung.
22
Da lies der vberhewbtman den iungling von sich vnd gepott yhm, das er niemant sagete, das er yhm solchs eroffnet hette,
23
vnd rieff zu sich zween vnterheubtleutten vnnd sprach, Bereyttet zweyhundert kriegs knecht das sie gen Cesarian zyhen vnd siebentzig reutter vnnd zweyhundert schutzen auff die dritten stund der nacht,
24
vnd die thiere richtet zu, das sie Paulon drauff setzen vnd bringen yhn bewart zu Felix dem landpfleger,
25
vnd schreyb eyn brieff, der hiellt dis yn sich.
26
Claudius Lysias, dem thewren landpfleger Felix, freude zuuor,
27
Disen man hatten die Juden griffen, vnd wollten yhn todtet haben, da kam ich mit dem kriegs volck datzu, vnd reyß yhn aus yhren henden, vnd erfur das er Romisch ist,
28
Da ich aber mich wollt erkundigen der vrsach, darumb sie yhn beschuldigeten, furete ich yhn ynn yhren rad,
29
da befand ich, das er beschuldiget ward von den fragen yhres gesetzis, aber keyn anklage hatte, des todts odder der band werd,
30
vnd da fur mich kame, das ettlich Juden auff yhn hielten, sand ich yhn von stund an zu dyr, vnd entpott den klegern auch, das sie fur dyr sageten, was sie widder yhn hetten, Gehab dich woll.
31
Die kriegsknecht, wie yhn befolhen war, namen Paulum vnnd fureten yhn bey der nacht, gen Antipatriden,
32
Des andern tages aber liessen sie die reutter mit yhm zihen, vnd wanten widderumb gen Jerusalem,
33
Da die gen Cesarian kamen, vbirantworten sie den brieff dem landpfleger, vnd stelleten yhm Paulon auch dar,
34
Da der landpfleger den brieff las, fraget er aus wilchem land er were, vnd da er erkundet, das er aus Cilician were, sprach er,
35
ich wil dich verhoren, wenn deyne kleger auch da sind, vnd hies yhn verwaren ynn dem richthaus Herodis.
Kapitel 24
1
Uber funff tag aber zog hynab der hohe priester Ananias mit den Elltisten vnnd mit dem Redener Tertullo, die erschynen fur dem land pfleger widder Paulon,
2
Da er aber beruffen wart, fieng an Tertullus zu verklagen vnd sprach,
3
Das wyr ynn grossem frid leben vnter dyr, vnd viel redlicher thaten disem volck widder faren, durch deyne fursichtickeyt, aller theurister Felix, das nemen wyr, an alleweg vnd allenthalben mit aller danckbarkeyt,
4
Auff das aber ich dich nicht weytter auffhallt, ermane ich dich, du wolltist vns kurtzlich horen nach deyner gelindickeyt.
5
Wyr haben disen man funden, schedlich, vnd der auffruhr erregt allen Juden auff dem gantzen erd boden, vnd eyn furnemisten der secten der Nazarener,
6
der auch versucht hat den tempel zu entweyhen, wilchen wyr auch griffen, vnd wollten yhn gericht haben nach vnserm gesetz,
7
Aber Lysias der vnterheubtman verkam das, vnnd furet yhn mit grosser gewallt aus vnsern henden,
8
vnd hies seyne verkleger zu dyr komen, von wilchem du kanst, so du es erforschen wilt, dich des alles erkundigen, vmb was wyr yhn verklagen,
9
Die Juden aber sagten auch datzu, vnd sprachen, Es hielte sich also.
10
Paulus aber, da yhm der Landpfleger wincket zu reden, antwortet, Die weyll ich weys, das du ynn dißem volck, nu viel iar eyn richter bist, will ich guttis mutts mich selb verantwortten,
11
syntemal du erkennen kanst, das nit mehr denn tzwelff tage sind, das ich byn hynauff gen Jerusalem komen antzubeten,
12
Auch haben sie mich nit funden ym tempel mit yemand reden, oder eyn auffruhr machen ym volck, noch ynn den schulen, noch ynn stedten,
13
sie kunden myr auch nicht beybringen, des sie mich verklagen.
14
Das bekenne ich aber dyr, das ich nach disem wege, den sie, eyne secten heyssen, diene ich also dem Gott meyner veter, das ich glewbe allem, was geschrieben stehet, ym gesetz vnd ynn den propheten,
15
vnd habe die hoffnung zu Gott, auff wilche auch sie selbs warten, nemlich, das zukunfftig sey die aufferstehung der todten, beyde der gerechten vnd vngerechten,
16
ynn dem selbigen aber, vbe ich mich, zu haben eyn vnanstossig gewissen alletzeyt gegen Gott vnd den menschen.
17
Aber nach vielen vergangen iaren, brachte ich eyn almoßen meynem volck vnd opffer,
18
daruber funden sie mich, das ich mich reynigen lies ym tempel, on alle rumor vnnd getummel,
19
Das waren aber etlich Juden aus Asia, wilche sollten hie seyn fur dyr, vnd mich verklagen, so sie etwas zu myr hetten,
20
oder las dise selbs sagen, ob sie etwas vnrechts an myr funden haben, die weyl ich hie stehe fur dem Rad,
21
on vmb der stym willen, da ich vnter yhn stund vnnd schrey, Vber der aufferstehung der todten, werde ich von euch heutte gericht.
22
Da aber Felix solchs horet, zoch er sie auff, denn er wuste fast wol vmb disen weg, vnnd sprach, wenn Lysias, der vberhewbtman erab kompt, so will ich mich ewris dinges erkundigen,
23
Er befalh aber dem vnterhewbtman Paulon zu behalten, vnd lassen ruge haben, vnd niemand von den seynen weren, yhm zu dienen odder zu yhm zukomen.
24
Nach ettlichen tagen aber kam Felix mit seynem weybe Drusilla, die eyne Judyn war, vnd foderten Paulon, vnd horeten yhn von dem glawben an Christo,
25
Da aber Paulus redet von der gerechtickeyt, vnd von der keuscheyt, vnd von dem zukunfftigen gericht, erschrack Felix, vnd antwortet, Es bleybe also dis mal, gang hyn, wenn ich gelegen zeyt hab, will ich dyr her lassen ruffen,
26
Er hoffet aber da neben, das yhm von Paulo sollt gellt geben werden, das er yhn los gebe, darumb er auch yhn offt foddern lies vnd besprach sich mit yhm,
27
Da aber zwey iar vmb waren, kam Portius Festus an Felix stad, Felix, aber wollt den Juden eyne wolthat ertzeygen, vnd lies Paulon hynder sich gepunden.
Kapitel 25
1
Da nu Festus ynns land komen war, zoch er vber drey tage hynauff von Cesarea gen Jerusalem,
2
Da erschynen fur yhm die hohen priester vnd die furnehmsten der Juden widder Paulon, vnd ermaneten yhn
3
vnd baten vmb gunst widder yhn, das er yhn foddern liesse gen Jerusalem, vnd stelleten yhm nach das sie yhn vnter wegen vmbbrechten,
4
Da antwortet Festus, Paulus wurde iah behalten zu Cesarea, aber er wurde ynn kurtz wider dahyn zyhen,
5
wilche nu vnter euch (sprach er) kunden, die last mit hynab zihen, vnd den man verklagen, so etwas an yhm ist.
6
Da er aber vnter yhn mehr denn zehen tage seyn wesen gehabt hatte, zoch er hynab gen Cesarean, vnd des andern tages satzt er sich auff den richtstuel, vnnd hies Paulon holen,
7
Da der selb aber dar kam, tratten vmbher die Juden die von Jerusalem erab komen waren, vnd brachten auff viel vnnd schwere vrsach, wilche sie nicht mochten beweysen,
8
die weyl er sich verantworttet, ich habe, widder an dem gesetz der Juden, noch an dem tempel, noch am keyser mich versundiget.
9
Festus aber wolt den Juden wolthat ertzeygen, vnd antworttet Paulo vnd sprach, wiltu hynauff gen Jerusalem, vnd do selbs vber disem dich fur mir richten lassen?
10
Paulus aber sprach, Jch stehe fur des keysers gericht, da soll ich mich lassen richten, den Juden hab ich keyn leyd than, wie auch du auffs best weyssist,
11
Hab ich aber yemand leyde than, vnd des tods werd gehandelt, ßo wegere ich mich nicht zu sterben, ist aber der keynes nicht, des sie mich verklagen, so kan mich yhn niemant ergeben, Jch beruff mich auff den Keyser,
12
Da besprach sich Festus mit dem rad, vnd antwortet, auff den Keyser hastu dich beruffen, zum keyser solltu zihen.
13
Aber nach ettlichen tagen, kamen der konig Agrippas vnd Bernice gen Cesarean, Festum zu empfahen,
14
vnd da sie viel tage dasselbs yhr wesen hatten, legt Festus dem konig den handel von Paulo fur vnd sprach, Es ist eyn man von Felix hynder gelassen gepunden,
15
vmb wilchs willen, die hohen priester vnd Elltisten der Juden fur myr erschynen, da ich zu Jerusalem war, vnd batten widder yhn vmb eyn vrteyl,
16
Wilchen ich antworttet, Es ist der Romer weyße, nit das eyn mensch ergeben werde vmbtzubringen, ehe denn der verklagete habe seyne verkleger gegenwertig, vnd rawm empfahe, sich der anklage zuuerantworten,
17
Da sie aber her zusamen kamen, macht ich keynen auffschub, vnd saß des andern tages gericht, vnd hies den man furbringen,
18
von wilchem, da die verkleger auff tratten, brachten sie der vrsachen keyne auff, der ich mich versahe,
19
sie hatten aber ettlich fragen wider yhn, von yhrem aberglawben, vnnd von eynem verstorbenen Jhesu, wilchen Paulus sagete er lebete,
20
Da ich aber mich der frage nit verstund, sprach ich, ob er wolte gen Jerusalem reyßen, vnd da selbs sich daruber lassen richten,
21
Da aber Paulus sich berieff, das er auffs Keysers erkentnis behalten wurd, hies ich yhn behalten, bis das ich yhn zum keyser sende.
22
Agrippas aber sprach zu Festo, ich wollt den menschen auch gern horen, Er aber sprach, Morgen solltu yhn horen.
23
Vnd am andern tage, da Agrippas vnd Bernice kam mit grossem geprenge, vnd giengen ynn das richthaus mit den vberhewptleutten vnnd furnemisten mennern der stad, vnd da es Festus hies, ward Paulus bracht,
24
vnd Festus sprach, Agrippa lieber konig, vnnd alle yhre menner, die yhr mit vns hie seyt, Da sehet yhr den, vmb wilchen mich die gantze menge der Juden anlanget hat, beyde zu Jerusalem vnd auch hie, vnd schreyen, Er solle nicht lenger leben,
25
Jch aber, da ich vernam, das er nichts than hatte, das des tods werd sey, vnd er auch selber sich auff den keyser berieff, hab ich beschlossen yhn zu senden,
26
von welchem ich nichts gewisß habe, das ich dem herrn schreybe, Darumb hab ich yhn lassen erfur bringen fur euch, aller meyst aber fur dich konig Agrippa, auff das, nach geschehner forschung, ich haben muge, was ich schreybe,
27
denn es duncket mich vngeschickt ding seyn, eynen gepunden zusenden, vnd nicht antzeygen die vrsach wider yhn.
Kapitel 26
1
Agrippas aber sprach zu Paulo, Es ist dyr erleubt fur dich zureden, Da verantwortet sich Paulus vnd reckt die hand aus,
2
Jch achte mich, Lieber Agrippa, selig, so ich mich heutte fur dyr verantwortten soll, alles des ich von den Juden beschuldiget werde,
3
aller meyst, weyl du kundig bist, aller sitten vnnd fragen, so bey den Juden gengig sind, darumb bitt ich dich, woltist mich gedultiglich horen.
4
Zwar meyn leben von iungent auff, wie das von anfang vnter disem volck zu Jerusalem ergangen ist, wissen alle Juden,
5
die mich von erst an, zuuor erkennet haben, wenn sie wollten betzeugen, denn nach der aller strengisten secten vnsers Judentums, hab ich gelebt eyn Phariseer,
6
Vnd nu stehe ich vnd werd gerichtet vber der hoffnung an die verheyssunge, ßo geschehen ist von Gott zu vnsern veter,
7
zu wilcher hoffen zu komen die zwelff geschlecht der vnsern, mit Gotts dienst tag vnd nacht emsiglich, Diser hoffnung halb werd ich, lieber konig Agrippa, von den Juden beschuldiget,
8
Warumb wirt das fur vnglewbig bey euch gericht, das Gott todten aufferweckt?
9
Zwar ich meynete auch bey myr selbs, ich muste viel zu widder thun dem namen Jhesu von Nazareth,
10
wie ich denn auch zu Jerusalem than habe, da ich viel heyligen ynn das gefengnis verschloß, daruber ich macht von den hohen priestern empfieng, vnd wenn sie erwurget wurden, bracht ich das vrteyl,
11
vnd durch alle schulen peyniget ich sie offt, vnd tzwang sie zu lestern, vnd war vbiraus vnsynnig auff sie, verfolget sie auch bis ynn die frembden stedte,
12
Vber wilchem, da ich auch gen Damascon reyßet, mit macht vnd laube von den hohen priestern,
13
mitten am tag, lieber konig, sahe ich auff dem wege, das eyn liecht von hymel, heller denn der sonnen glantz, mich vnd die mit myr reyßeten, vmbleuchtet.
14
Da wyr aber alle zur erden nydder fielen, horet ich eyn stymm reden zu myr, die sprach auff hebreisch, Saul, Saul, was verfolgestu mich? es wirt dyr schweer seyn, wider den stachel zu lecken,
15
Jch aber sprach, Herr, wer bistu? Er sprach, Jch byn Jhesus, den du verfolgest, aber stand auff vnnd tritt auff deyne fusse,
16
denn datzu bynn ich dyr erschynen, das ich dich bestelle eynen diener vnd zeugen, des, das du gesehen hast, vnd das ich dyr noch will erscheynen lassen,
17
vnd will dich erredten von dem volck vnd von den heyden, vnter wilche ich dich itzt sende,
18
auffzuthun yhre augen, das sie sich bekeren von der finsternis zu dem liecht, vnd von der gewallt des teuffels zu Gott, zu empfahen vergebung der sund vnd das erbe, sampt den, die geheyliget werden, durch den glawben an mich.
19
Da her, lieber konig Agrippa, war ich der hymlischen erscheynung nicht vnglewbig,
20
sondern verkundigt, zu erst, den zu Damasco, vnd zu Jerusalem, vnnd ynn alle gegend Judischs lands, auch den heyden, das sie pus theten, vnd sich bekereten zu Gott, vnd thetten rechtschaffne werck der pus,
21
Vmb des willen, haben mich die Juden ym tempel griffen, vnd vnterstunden mich zu todten,
22
aber durch hulff Gottis myr gelungen, stehe ich bis auff disen tag, vnnd zeuge beyde dem kleynisten vnd dem grossisten, vnd sage nichts außerdem, das die propheten gesagt haben, das es geschehen sollt, vnnd Moses,
23
das Christus sollt leyden, vnnd der erste seyn aus der aufferstehung von den todten, vnd verkundigen eyn liecht dem volck vnd den heyden.
24
Da er aber solchs zur verantwortung gab, sprach Festus mit lauter stym, Paule du rasest, die grosse kunst macht dich rasen,
25
Er aber, sprach, meyn theurer Feste, ich rase nicht, sondern ich rede ware vnd nuchtern wortt,
26
denn der konig weys solchs woll, zu wilchem ich freydig rede, Denn ich acht, yhm sey der keynis nicht verporgen, denn solchs ist nicht ym winckel geschehen,
27
Gleubistu konig Agrippa den propheten? Jch weys das du glewbist,
28
Agrippas aber sprach zu Paulo, Es feylt nicht viel, du vbirredtist mich, das ich eyn Christen wurde,
29
Paulus aber sprach, ich wunschet fur Gott, es feylet an viel oder an wenig, das nicht alleyne du, sondern alle, die mich heute horen, solche wurden, wie ich byn, außgenommen dise band,
30
Vnnd da er das gesagt, stund der konig auff vnnd der Landpfleger, vnnd Bernice, vnd die mit yhn sassen,
31
vnd entwichen beseytts, redten mit eynander vnd sprachen, diser mensch hat nichts than, das des tods odder der band werd sey,
32
Agrippas aber sprach zu Festo, diser mensch hett kunden los geben werden, wenn er sich nicht auff den keyser beruffen hette.
Kapitel 27
1
Da es aber beschlossen war, das wyr ynn wellsch land schiffen sollten, vbirgaben sie Paulon vnnd ettliche andere gefangene, dem vnterhewbtman, mit namen Julio von der Keyserschen rotte,
2
Da wir aber ynn eyn Adramyttisch schiff tratten, das wyr an Asian hyn schiffen solten, furen wyr von land, vnd war mit vns Aristarchus aus Macedonian von Tessalonich,
3
vnd kamen des andern tages hynab gen Sidon, vnd Julios hielt sich freuntlich gegen Paulon, erleubt yhm zu seynen gutten freunden zu gehen, vnnd seyner pflegen,
4
Vnnd von dannen stiessen wyr ab vnnd schifften vnter Cypern hyn, darumb das vns die wind entgegen waren,
5
vnd vbirschifften das meer an Cilicien vnnd Pamphylien hyn, vnd kamen gen Myra ynn Lycien.
6
Vnnd dasselbs fand der vnterhewbtman eyn schiff von Alexandrian, das schiffet ynn welsche land, vnd lud vns drauff,
7
Da wyr aber langsam schifften vnnd ynn viel tagen kaum gegen Gnydon kamen, (denn der wind werete vns) schifften wyr vnter Candia hyn, nach der stad Salomen,
8
vnnd zogen kaum fur vber, da kamen wyr an eyne stett, die heyst, Guttfurtt, da bey war nahe die stad Lasaia,
9
Da nu viel zeyt vergangen war, vnnd nu mehr ferlich war zu schiffen, darumb, das auch die fasten schon fur vber war, vermanet sie Paulus
10
vnd sprach zu yhn, lieben menner, ich sehe, das die schiffart will mit beleydung vnnd grossem schaden ergehen, nicht alleyn der last vnnd des schiffs, sondern auch vnsers lebens,
11
Aber der vnterhewbtman glewbt dem schiffhern vnd dem schiffman mehr, denn dem, das von Paulo gesagt wart,
12
vnd da die anfurtt vngelegen war zu wyntern, bestunden yhr das mehrer teyl, auff dem radt, von dannen zu faren, ob sie kundten komen gen Phenicen zu wyntern, wilchs ist eyn anfurt an Candia gegen dem wind Westsud vnnd Nordwest,
13
Da aber der Sudwind webd, vnnd sie meyneten sie hetten nu yhr furnemen, erhuben sie sich gen Asson, vnd furen an Candia hyn.
14
Nicht lang aber darnach, erhub sich widder yhr furnemen eyn winds brautt, die man nennet, Ostnord,
15
vnnd da das schiff ergrifen war, vnd kund sich nit widder den wind richten, gaben wirs dahyn, vnd schwebeten also,
16
Wyr kamen aber an eyn Jnsulen, die heyst Clauden, da kundten wir kaumet eyn kahn ergreyffen,
17
den huben wyr auff, vnd brauchten der hulffe, vnd gurteten yhn vnden an das schiff, denn wyr furchten, es mocht ynn die Syrtin fallen, vnd liessen das gefeß hyn vntern, vnnd furen also,
18
Vnd da wyr grosse vngestumikeyt erlitten hatten, do thetten sie des nehisten tags eyn außwurff,
19
vnd am dritten tage, wurffen wyr mitt vnßern henden aus die bereytschafft ym schiff,
20
Da aber ynn vielen tagen, widder sonne noch gestyrne erscheyn, vnd nit eyn kleyne vnstumickeyt vns auff dem hals lage, war alle hoffnung vnsers lebens dahyn.
21
Vnnd da man lange nicht geessen hatte, trat Paulus yns mittel vnd sprach, Lieben menner, man sollt myr gehorcht, vnnd nicht von Candian auffgebrochen haben, vnnd vns dises leydes vnnd schadens ersparet haben,
22
vnnd nu ermane ich euch, das yhr gutts mutts seyt, denn keynes leben wirt aus vns vmkomen on das schiff,
23
denn dise nacht ist bey myr gestanden der Engell Gottis, des ich bynn, vnd dem ich diene,
24
vnd sprach, furcht dich nicht Paule, du must fur den Keyser gestellet werden, vnnd sihe, Gott hat dyr geschenckt alle die mit dyr schyffen,
25
Darumb, lieben menner, seyt gutis mutts, denn ich glewbe meynem Gott, es wirt also geschehen, wie myr gesagt ist,
26
wyr mussen aber anfaren an eyne Jnsulen.
27
Da aber die viertzehende nacht kam, vnd wyr ynn Adria furen vmb die mitternacht, wehneten die schiffleutt, es keme eyne gegend erfur,
28
vnnd sie sencketen den bley wurff eyn, Vnd funden zwentzig klaffter tieff, vnd vbir eyn wenig von dannen, senckten sie aber mal, vnd funden funfftzehen klaffter,
29
Da furchten sie sich, sie wurden an hartte orte anstossen, vnd worffen vom hynder schiff vier ancker, vnd wunschten das tag wurde,
30
Da aber die schiffleut die flucht suchten, vnd den kahn nyder liessen ynn das meer, vnd gaben fur, sie wollten ancker aus dem hynderschiff aus strecken,
31
sprach Paulus zu dem vnterhewbtman vnnd zu den kriegs knechten, wenn dise nicht ym schiff bleyben, so kund yhr nicht behalten werden,
32
Da hyeben die kriegsknecht die strick ab von dem kahn, vnd liessen yhn entfallen.
33
Vnd da es anfieng liecht zu werden, ermanet sie Paulus alle, das sie speyse nemen vnd sprach, Es ist heutt der viertzehende tag, das yhr warttet vnd vngessen blieben seyt vnd habt nichts zu euch genommen,
34
darumb ermane ich euch speyß zu nemen, denn das geschicht vns zu vnserm heyl, denn es wirt vnser keynem eyn har von dem hewbt entfallen,
35
Vnd da er das gesagt, nam er das brod, danckt Gott fur yhn allen, vnd brachs, vnd fieng an zu essen,
36
Da wurden sie alle guts mutts, vnd namen auch speyse,
37
Vnser waren aber alltzusamen ym schiff zwey hundert vnd sechs vnd siebentzig seelen,
38
vnd da wyr satt worden, erleychterten wyr das schiff, vnd worffen den weytzen ynn das meer.
39
Da es aber tag ward, kandten sie das land nicht, Eyns anfurtts aber wurden sie gewar, der hatte eyn vfer, dahynan wollten sie das schiff treyben, wo es muglich were,
40
vnd da sie die ancker auffgehuben, liessen sie sich dem meer, vnd loseten die ruder bandt auff, vnd huben auff den siegel bawm, gegen dem wind, vnnd trachten nach dem vfer,
41
vnnd da wyr furen an eynen ortt, der auff beyden seytten meer hatte, sties sich das schiff an, vnd das fodder teyl bleyb fest stehen vnbeweglich, aber das hynder teyl zu brach von der gewallt der wellen.
42
Die kriegs knecht aber hatten eynen rad, die gefangnen zu todten, das nicht yemand, so er aus schwumme, entflohe,
43
Aber der vnterhewbtman wollt Paulon erhallten, vnd weret yhrem rad, vnd hies die da schwymmen kunden, sich zu erst ynn das meer lassen vnd entgehen an das land,
44
die andern aber ettlich auff den brettern, etlich auff dem, das vom schiff war, Vnnd also geschachs, das alle seelen erhalten zu land kamen.
Kapitel 28
1
Unnd da wyr entkamen, erfuren wyr, das die Jnsula Melite hies,
2
Die leuttlin aber ertzeygten vns nicht geringe freuntschafft, zundten eyn fewr an, vnd namen vns alle auff, vmb des regens, der vber vns komen war, vnd vmb der kelte willen,
3
Da aber Paulus eyn hauffen reyser zu samen raffellt, vnd legt es auffs fewr, kam eyn otter von der hitze, vnd fur Paulo an seyne hand,
4
Da aber die leuttlin sahen das thier an seyner hand hangen, sprachen sie vnternander, diser mensch mus eyn morder seyn, wilchen die rache nicht leben lest, ob er gleych dem meer entgangen ist,
5
Er aber schlenckert das thier yns fewr, vnnd yhm widder fur nichts vbells,
6
Sie aber warteten, wenn er schwellen wurd oder todt nydder fallen, da sie aber lange warteten, vnd sahen, das yhm nichts vngehewrß widderfur, verwandten sie sich vnd sprachen, Er were eyn Gott.
7
An den selben orttern aber hatte der vbirst ynn der Jnsulen, mit namen Publios, eyn furwerck, der nam vns auff vnd herberget vns drey tag freuntlich,
8
Es geschach aber, da der vater Publij am fiber vnnd an der rhure lag, zu dem gieng Paulus hyneyn, vnnd betet, vnd leget die hand auff yhn, vnnd machet yhn gesund,
9
Da das geschach, kamen auch die andern ynn der Jnsulen ertzu, die kranckheyt hatten, vnd liessen sich gesund machen,
10
vnd sie thetten vns grosse ehre, vnd da wyr aus zogen, luden sie auff, was vns nod war.
11
Nach dreyen monden aber schifften wyr aus ynn eynem schiff von Alexandria, wilchs ynn der Jnsulen gewyntert hatte, vnnd hatte eyn panier der tzwilling,
12
Vnnd da wyr gen Syracusa kamen, blieben wyr drey tage da,
13
vnd da wyr vmschifften, kamen wyr gen Region, vnd nach eynem tage, da der Sudwind sich erhub, kamen wyr des andern tags gen Puteolen,
14
da funden wyr brudere, vnd wurden von yhn gepeten, das wyr sieben tage da blieben, vnnd alßo kamen wyr gen Rom,
15
Vnd von dannen, da die bruder von vns horeten, giengen sie aus vns entgegen bis gen Appifer vnd Tretabern, Da die Paulus sahe, danckt er Gott, vnd gewan eyne zuuorsicht,
16
Da wyr aber gen Rom kamen, vbirantworttet der vnterhewbtman die gefangnen dem vbirsten hewbtman, Aber Paulo ward erleubt fur sich selber zu bleyben, mit eynem kriegs knecht, der seyn huttet,
17
Es geschach aber nach dreyen tagen, das Paulus zu samen rieff die furnehmisten der Juden, da die selben zu samen kamen, sprach er zu yhn, yhr menner, lieben bruder, ich habe nichts gethan widder vnser volck noch widder vetterliche sitten, vnd byn doch gepunden aus Jerusalem vbergeben ynn der Romer hende,
18
wilche, da sie mich verhort hatten, wollten sie mich los geben, die weyll keyn vrsach des tods an myr war,
19
da aber die Juden da widder redten, wart ich genottiget, mich auff den keyser zu berueffen, nicht als hette ich meyn volck etwas zuuerklagen,
20
Vmb der vrsach willen, hab ich euch gepeten, zusehen, vnd antzusprechen, denn vmb der hoffnung willen Jsraelis, byn ich mit diser keten vmbgeben.
21
Sie aber sprachen zu yhm, wyr haben widder schrifft empfangen von Judea, deyner halben, noch keyn bruder ist komen, der von dyr etwas arges verkundiget odder gesaget hab,
22
doch dunckt es vns der rede werd, das wyr von dyr horen, was du dauon helltist, denn von diser secten ist vns kund, das yhr wirt an allen enden widdersprochen,
23
Vnd da sie yhm eynen tag bestympten, kamen viel zu yhm ynn die herberge, wilchen er ausleget vnnd betzeugete das reych Gottis, vnnd vberredet sie von Jhesu, aus dem gesetz Mosi vnd aus den Propheten, von frue morgen an bis an den abent,
24
vnnd ettlich fielen zu dem das er saget, ettlich aber glewbten nicht.
25
Da sie aber vnternander mißhellig waren, giengen sie weg, als Paulus eyn wortt redet, Das woll der heylig geyst gesagt hat durch den propheten Esaian zu vnsern vetern
26
vnd gesprochen, Gang hyn zu disem volck, vnd sprich, mit den oren werdet yhrs horen vnd nicht verstehen, vnd mit den augen werdet yhrs sehen, vnd nicht erkennen,